
Die Aufnahme
Mit dem Filmen einzelner Szenen sammeln wir zunächst nur Rohmaterial. Dieses Material taugt so, wie es aufgenommen wurde noch nicht zur Vorführung. Die Reihenfolge und Länge der Szenen sind noch nicht abgestimmt und getrimmt. Auch unscharfe, schlecht belichtete oder verwackelte Einstellungen sind noch vorhanden. Manche Szenen wurden mehrfach gedreht, um beim Schnitt die wirkungsvollste zu verwenden. Mit der Montage (Filmschnitt) werden alle nötigen Korrekturen erledigt..
Tipp:
Wenn eine Szene zweimal gedreht werden muss, weil plötzlich jemand ungewollt ins Bild läuft, hält man direkt danach die Hand mit ca. 40-50 cm Abstand vor das Objektiv und filmt die Szene noch einmal. Die Szene mit der Hand signalisiert später beim Schnitt, dass die gleiche Szene noch mal folgt.
Der Zoom . . .
. . ist kein Ersatz für eine echte Kamerafahrt. In erster Linie sollte die Zoomfunktion für die Wahl des gewünschten Bildausschnitts verwendet werden.
Merke:
Der Zoomhebel sollte der Zeigefinger des Kameramanns sein. Will heißen, nur wenn auf etwas besonders Wichtiges hingewiesen wird, sollte eine Zoomfahrt eingesetzt werden. Erfahrene Filmer benutzen die variable Brennweite (Zoom oder auch Transforkator genannt) nur in der Aufnahmepause, um eine neue Einstellungsgröße zu wählen, den Bildausschnitt einzustellen. Während der Verstellung der Brennweite steht die Kamera auf Pause. Es ist wirkungsvoller, ein Motiv einmal mit kurzer Brennweite - Weitwinkel - und danach näher zu zeigen, ohne diese beiden Einstellungen mit einer Zoomfahrt zu verbinden.
Wichtig:
1. Vor Beginn der Zoomfahrt sollte man diese „trocken“ durchfahren, damit am Ende der Zoomfahrt das Motiv auch mittig im Bild steht. „Trocken“ bedeutet dass nicht aufgenommen wird - die Kamera steht auf Pause. Ein Zoom muss „sitzen“. Wenn am Ende die Kamera noch nachgeführt werden muss, wirkt das nicht gerade professionell.
2. Wenn schon Zoomen, dann: 3 Sekunden Stand am Anfang und 3 Sekunden Stand am Ende filmen. Nur dann hat der Zuschauer die Möglichkeit, sowohl die Anfangssituation als auch des Ende der gefilmten Szene zu betrachten. Wenn so gefilmt wird, kann beim Filmschnitt eine unerwünschte Zoomfahrt auch rausgeschnitten werden.
3. Konsequent Zoomen (nicht zögerlich anfahren) – keine In-Out-Kombinationen.
Merke:
Zooms in den Telebereich sollte man nur vom Stativ oder bei gut abgestützter Kamera riskieren. Selbst der beste Bildstabilisator kann Motiv-Zittern nicht völlig ausschalten. Die starke Vergrößerung bei langen Brennweiten führt dazu, dass kleinste Unruhen in der Kameraführung später am Bildschirm oder auf der Leinwand wie ein mittleres Erdbeben wirken.
AB HIER WIRD IN KÜRZE FORTGESETZT
Eine Mischung aus O-Ton, Hintergrund-Musik und Kommentar. Bei Bedarf können Geräusche aus dem Archiv oder „Atmo“ (atmosphärischer Ton vom Drehort der Szenen) verwendet werden.
Nur bei richtiger Mischung der Lautstärken wird der Ton die Wirkung des Films nachhaltig verbessern. Und damit das Gesamtergebnis wirkungsvoll verstärken.
Die Lautstärken der einzelnen Tonelemente müssen im Tonmischungsverhältnis nach ihrer Priorität eingestellt sein. Dabei gilt die Regel:
Der Kommentar hat immer Vorrang!
Merke:
Kommentar sagt nur das, was die Bilder nicht selbst ausdrücken. Er ist als Hintergrund-Information angelegt.
Musik verbindet hart geschnittene Szenen und überbrückt „akustische Sprünge“ des O-Tons am Schnittübergang.
Die richtige Auswahl der Musik verstärkt die Handlungsaussage. Ein Trauermarsch zum Mai-Ausflug = kontraproduktiv (weil er dem Sinn der Handlung entgegen wirkt).
Lautstärken von Geräuschen oder Atmo sind immer dem Bildinhalt anzupassen: Lautes Wasser- Plätschern ist unangebracht, wenn ein Bach im Bildhintergrund zu sehen ist.
Der Ton ist immer eine Mischung!